26. Oktober 2009

Etwas mehr über uns:

Wenn es ums Essen geht, kommen jedem von uns die unterschiedlichsten Gedanken:

Der eine vertritt leidenschaftlich den Erhalt der Biodiversität auf unseren Tellern.
Ein anderer interessiert sich dafür, wie zum Beispiel Käse hergestellt wird und was die einzelnen Sorten unterscheidet.
Der Nächste fragt nach einem guten Rezept für Risotto und welcher Wein wohl am besten dazu passt, während der Vierte bereits seinen selbst gesammelten Sanddorn einkocht.
Und ich, ich möchte gern wissen, ob allein die Anbauform den Geschmack prägen kann.

Auch wenn jeder seine ganz persönliche Begeisterung am Thema Ernährung hat, so sind wir uns doch einig in unserem Ärger und unserer Enttäuschung über die aktuell weit verbreiteten Essgewohnheiten. Besser gesagt, über deren Vernachlässigung!
Im vollgepackten Alltag wird das Essen zu einer „notwendigen Nebensache“, die „mal eben Zwischendurch“ „schnell“ „zwischen Tür und Angel“ erledigt werden muss.
Selbst kochen? – keine Zeit! Da liegt der Griff zur Fertigtüte näher oder der Zwischenstopp bei Subway’s. Pausenbrot schmieren kennen wir nur noch aus unserer Grundschulzeit.
Convenience ist der neue Lifestyle und die Industrie geht mit dem Trend. Vielleicht ist sie auch selbst der Trendsetter... Das traditionelle Handwerk stirbt aus, wird ersetzt durch Bake – off – Stations oder eine weitere McDonalds – Filiale.

AUFWACHEN! möchte wir schreien, denn mit der Hektik verschwenden wir immer weniger Gedanken an das, was wir da gutgläubig in uns hineinfüttern.
Immer mehr, immer schneller und billiger soll es sein – aber Gemüse braucht Zeit zu wachsen, ein Hefeteig Zeit zum gehen und würziger Käse will reifen.
Wir wollen Geschmack und wir wissen: Geschmack braucht Zeit!
Genießen heißt, den Geschmack zu suchen, auf der Zunge, am Gaumen, in der Nase, auch das verlangt seine Zeit.

Lasst uns ganz ohne Hektik gemeinsam die kulinarische Welt entdecken, damit wir andere begeistern und ebenfalls zur Ruhe bringen.

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